John Lamparski/Getty Images Entertainment via Getty Images
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Richard Branson ist ein brillanter Multi-Unternehmer mit Pioniergeist. Seine große Vision: Touristische Reisen ins Weltall
Risikofreudig und innovativ war Richard Branson schon als Kind. So erinnert er sich noch allzu gut an die Worte seiner Eltern zurück. Ihren Aussagen zu Folge habe er damals schon versucht, die Welt zu verändern und sich dabei stets abenteuerlustig präsentiert. Das hat sich bis heute nicht großartig verändert. Der 73-jährige Brite liebt Herausforderungen. Und diese dürfen ruhig auch einmal größer ausfallen. So schwebt dem Mehrfachmilliardär Revolutionäres vor. Er will schon bald aktiv Weltraumtourismus betreiben.
Richard Bransons privates Raumfahrtunternehmen
An seiner Vision, Passagierflüge in den Weltraum anzubieten, arbeitet Richard Branson schon länger. So gründete er im Jahr 2004 sein eigenes Raumfahrtunternehmen, Virgin Galactic. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen rund 823 Mitarbeiter. 2021 war es dann soweit und Branson erhielt nach langjähriger Entwicklungsphase von der US-Regierung die Lizenz für Passagierflüge an den Rand des Weltraums.
Der erste Weltraumflug mit Tourismuscharakter
Ganz allein ist Richard Branson mit seiner innovativen Idee von touristischen Weltraumflügen jedoch nicht. Die Konkurrenz ist groß. So tüfteln auch der Amazon-Gründer Jeff Bezos sowie der Tech-Gigant Elon Musk an diversen Weltraum-Projekten. Bezos geht sogar noch einen Schritt weiter und erwartet früher oder später gar den Umzug der Menschheit ins All: „Wir werden die Erde besuchen wie ein Naturschutzgebiet.“
Bevor es soweit ist, geht es erst einmal darum, Weltraumflüge zu etablieren. Mit dem ersten erfolgreich absolvierten touristischen Weltraumflug darf sich Branson rühmen. Am 11. Juli 2021 hob Virgin Galactic mit einem eigenen Raumschiff ins All ab, neun Tage bevor das Unternehmen von Bezos, BlueOrigin, zum Start ansetzte.
Das touristische Merkmal daran: Auf dem Rücksitz des Virgin Galactic-Raumschiffes befand sich ein „normaler“ Passagier, der auch aufstehen und in der Kabine umherschweben durfte. Wer? Richard Branson höchstpersönlich. Und dieser empfand die schwerelose Reise als „wonderful“.
So viel kostet ein Weltraumflug
Erst vor Kurzem, Ende Juni, ging es ein weiteres Mal ins Weltall. Dieses Mal allerdings nicht mit Richard Branson, sondern mit drei italienischen Wissenschaftlern an Bord.
Nur kurze Zeit darauf, am 10. August 2023, hoben schließlich Bransons erste drei externe Passagiere mit der VSSUnity in den Weltraum ab. Begleitet wurden sie von zwei Astronautinnen und einem Astronauten. Unter den Passagieren befand sich die 46-jährige Keisha Schahaff, die ihren Flug in einer Charity-Lotterie gewann und ihre Tochter Anastasia Mayers (18) mitnahm, sowie der 80-jährige Jon Goodwin. Der Brite, der 1972 bei den Olympischen Spielen in München teilnahm und für Großbritannien als Sieger nach Hause fuhr, träumte seit vielen Jahren von einer Reise ins All. Stolze 200.000 Euro blätterte er für die Realisierung dessen hin. Und der an Parkinson Erkrankte will damit ein wichtiges Zeichen setzen „Ich hoffe es zeigt, dass solche Hindernisse auch ein Anfang neuer Abenteuer sein können.“
Das Erlebnis bleibt zweifelsohne unvergesslich. Nach dem Start beschleunigte die VSS Unity etwa 60 Sekunden lang. Die ersten 10 Sekunden waren ein fast horizontaler Flug, bevor das Raumschiff in vertikaler Position anstieg. Die Passagiere waren einer Kraft von 3G ausgesetzt. Danach schwebten sie etwa drei Minuten lang, bevor es wieder zurück auf den Boden ging.
Nach der in die Geschichte eingehenden Reise, erhofft sich Richard Branson künftig noch viele weitere solcher Flüge, am besten monatlich. Wer Interesse an so einem futuristischen Abenteuer hat, der kann sich namentlich auf der Website vormerken lassen. Für den etwa achtstündigen Weltraumausflug sollte man jedoch nicht nur Mut, sondern auch das nötige Kleingeld mitbringen. So um die 400.000 Euro sollte man schon einplanen.
Hyperloop für Höchstgeschwindigkeit
Seit 2017 investiert der ambitionierte Richard Branson mit seinem Multiunternehmen Virgin unter anderem auch in das sogenannte „Hyperloop-Konzept“. Dieses Hochgeschwindigkeits-Konzept mit mehr als 300 Kilometern pro Stunde ist ein weiterer revolutionärer Schritt. So soll es mehr Energie produzieren als es für die Fahrt verbraucht. Die erste Testfahrt mit Passagieren hat der Loop 2020 absolviert. Doch auch hier schläft die Konkurrenz nicht. Elon Musk und Jeff Bezos haben ebenso „Abgespacetes“ vor.
Das Weltraumrennen hat damit wohl gerade erst begonnen. Und so realitätsfern manche Visionen derzeit auch noch zu scheinen mögen, so weltbewegend könnten sich diese zukünftig noch auf den Transport von Menschen und Waren auswirken. Vielleicht sogar schneller, als man denkt.