Kimberly White/Getty Images Entertainment via Getty Images
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Timnit Gebru ist eine prominente Informatikerin, die für ihre Arbeit in den Bereichen KI-Ethik bekannt ist. Sie wurde in Addis Abeba, Äthiopien, geboren. Im Alter von 16 Jahren floh sie vor politischer Gewalt und beantragte Asyl in den USA.
Ausbildung und Karriere von Timnit Gebru
Gebru promovierte an der Stanford University und arbeitete im Labor von Fei-Fei Li. Ihre Forschung konzentrierte sich auf die Nutzung von Deep Learning zur Analyse öffentlich zugänglicher Bilder, um sozioökonomische Merkmale wie Wahlverhalten und Einkommen abzuleiten.
Timnit Gebru hat bedeutende Beiträge zur Erforschung von Ethik in der KI und algorithmischer Gerechtigkeit geleistet. Ihre Arbeit hat weitreichende Auswirkungen auf die Entwicklung ethischer Standards und die Förderung von Fairness in KI-Systemen.
Die Bedeutung von Ethik in KI
Ethik in der KI ist von entscheidender Bedeutung, da KI-Systeme in immer mehr Bereichen des täglichen Lebens eingesetzt werden. Dies reicht von der Gesundheitsversorgung über das Bankwesen bis hin zur Justiz. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass diese Systeme fair, transparent und verantwortungsbewusst sind, um negative Auswirkungen auf Individuen und Gesellschaften zu vermeiden. Künstliche Intelligenz schnappt rassistische und auch sexistische Vorurteile auf und gibt diese oftmals unreflektiert weiter.
Forschungsschwerpunkte von Timnit Gebru
Timnit Gebru hat sich auf verschiedene Aspekte der Ethik in der KI und algorithmischern Gerechtigkeit konzentriert. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf der Untersuchung von Vorurteilen und Diskriminierung in KI-Systemen sowie auf der Entwicklung von Methoden zur Verbesserung der Fairness und Gleichberechtigung.
In ihrer Karriere hatte Gebru bedeutende Positionen bei großen Technologieunternehmen inne. Bei Apple trug sie zur Entwicklung des ersten iPads bei. Später arbeitete sie bei Microsoft Research im Fairness, Accountability, Transparency and Ethics (FATE) im AI-Lab. Dort war sie Mitautorin der einflussreichen Studie „Gender Shades“, die Voreingenommenheiten in Gesichtserkennungstechnologien aufzeigte.
2018 trat Gebru dem Ethik-KI-Team von Google bei. Ihre Anstellung endete 2020 abrupt. Ohne Angabe von Gründen wurde sie entlassen, nachdem sie Bedenken hinsichtlich der ethischen Implikationen der Sprachmodelle geäußert hatte. Über 2.500 Mitarbeiter von Google unterschrieben eine Stellungnahme, dass sie dies nicht richtig empfänden.
Vorurteile und Diskriminierung in KI-Systemen
Eine der zentralen Herausforderungen von Gebru in der Entwicklung von KI-Systemen ist die Bekämpfung von Vorurteilen und Diskriminierung. KI-Algorithmen können aufgrund von Datenverzerrungen und ungleicher Repräsentation bestimmter Gruppen in den Trainingsdaten Vorurteile verstärken oder sogar neue Formen der Diskriminierung einführen.
Gebru war Mitautorin der einflussreichen Studie „Gender Shades“, die systematische Voreingenommenheit in Gesichtserkennungstechnologien aufzeigte. Die Studie fand heraus, dass diese Technologien bei der Erkennung von Frauen und Personen mit dunklerer Hautfarbe signifikant schlechter abschneiden als bei weißen Männern. Diese Forschung führte zu weitreichenden Diskussionen über die Notwendigkeit von Fairness und Transparenz in KI-Systemen.
Gemeinsam mit ihrer Kollegin Rediet Abebe gründete Gebru die Organisation Black in AI. Diese Gemeinschaft von schwarzen Forschern im Bereich der künstlichen Intelligenz zielt darauf ab, die Teilhabe und Sichtbarkeit von schwarzen Wissenschaftlern in der KI zu fördern und bietet eine Plattform für Networking, Mentoring und berufliche Entwicklung.
Transparenz und Verantwortung
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit von Gebru liegt auf der Förderung von Transparenz und Verantwortung in der Entwicklung und Nutzung von KI-Systemen. Sie betont die Notwendigkeit, die Entscheidungsprozesse von KI-Systemen nachvollziehbar zu gestalten und Mechanismen zur Überprüfung und Kontrolle ihrer Handlungen zu implementieren.
Die Rolle von Ethikkommissionen und Richtlinien
Timnit Gebru hat auch dazu beigetragen, die Rolle von Ethikkommissionen und Richtlinien in der KI-Forschung und -Entwicklung zu stärken. Sie befürwortet die Einrichtung unabhängiger Gremien, die die ethischen Auswirkungen von KI-Projekten bewerten und Richtlinien für deren verantwortungsvolle Entwicklung und Nutzung festlegen.
Herausforderungen und Zukunftsausblick
Obwohl bedeutende Fortschritte erzielt wurden, stehen Ethik in der KI und algorithmische Gerechtigkeit weiterhin vor zahlreichen Herausforderungen. Dazu gehören Fragen des Datenschutzes, der Fairness und der Rechenschaftspflicht sowie die Notwendigkeit einer globalen Zusammenarbeit, um ethische Standards zu etablieren und durchzusetzen.
Die Arbeit von Timnit Gebru wird auch in Zukunft entscheidend sein, um die Herausforderungen im Bereich der Ethik in der KI zu bewältigen und eine gerechtere und transparentere KI zu schaffen.