Silvia Thöne – Die Zukunft des Coachings: Ganzheitlich & praxisnah

Silvia Thöne begleitet Menschen, die in ihrem Leben feststecken, vor wichtigen Entscheidungen stehen oder ihre innere Ausrichtung verloren haben. Mit einer eigenen, ganzheitlichen Methode verbindet sie NLP, systemisches Coaching und präventive Gesundheitsarbeit. Ziel ist es, tief verwurzelte Glaubenssätze zu lösen, mentale Stärke aufzubauen und wieder Zugang zu Klarheit, Selbstvertrauen und Lebensfreude zu finden. Ihre Arbeit richtet sich an alle, die den Sinn ihres Lebens neu definieren und nachhaltige Veränderungen erreichen möchten.
Wirtschaftsmacher.com: Hallo, heute geht es um ein Thema, was wirklich viele Menschen auch bewegt, insbesondere auch in herausfordernden Lebensphasen, wo trotzdem die Frage offen bleibt, Betreuung und Hilfe, vor allem mit Herz und Verstand, wo kann man diese wirklich finden? Bei uns zu Gast ist Frau Silvia Töne, diplomierte psychosoziale Beraterin und NLP-Lehrtrainerin. Mit ihrer eigenen Methode begleitet sie Menschen ganzheitlich auf dem Weg einfach zu mehr innerer Sicherheit, Klarheit und mehr Lebensfreude. Schön, dass Sie bei uns sind.
Silvia Thöne: Hallo.
Wirtschaftsmacher.com: Frau Thöne, was bewegt Menschen, die sich jetzt wirklich systematisch coachen lassen wollen? Was sind so die quälenden Fragen, die ihren Klienten durch den Kopf gehen?
Silvia Thöne: Also bei meinen Klienten ist es so, dass ganz viele im Prinzip aus irgendeiner Krise zu mir kommen. Ob das jetzt im Prinzip beruflich ist, privat ist, Beziehungsthemen sind, mit Kindern ein Thema vorliegt, finanzielle Schwierigkeiten, Jobthemen, einfach einmal so ein bisschen auch den Sinn des Lebens oft nicht wirklich spüren. Diese Menschen kommen dann zu mir, weil sie einfach Hilfe benötigen, dass sie sich selber wiederfinden, dass sie den Sinn des Lebens wiederfinden und dass sie im Prinzip auch ein bisschen Hilfe bekommen, wo kommt das her, dass sie im Zweifel sind, dass sie oft einmal ein bisschen einfach schwierige Themen im Leben nicht wirklich lösen können. Das sind so meine Klienten.
Wirtschaftsmacher.com: Die Frage nach dem Sinn des Lebens ist eine sehr philosophische und wahrscheinlich auch eine Frage, die sich Menschen seit Anbeginn der Zeit stellen.
Silvia Thöne: Auf jeden Fall.
Wirtschaftsmacher.com: Und wie begleitet man jetzt einen Menschen auf dieser Reise im Endeffekt?
Silvia Thöne: Also ich schaue mir einmal den State an, wo der Mensch jetzt gerade steht, wo der gerade sich befindet in seinem Leben, weil es ist ja oft ein Unterschied, also auch von den Lebensjahren, ob man jetzt gerade am Anfang einer Karriere ist oder ob man gerade eine Familie gründen will oder ob man gerade ein Studium macht oder ob man schon im Prinzip ein bisschen im fortgeschrittenen Alter ist. Da haben wir unterschiedliche Lebensthemen und oftmals kommt man zu einem Punkt, wo man dann nicht mehr wirklich weiß, wie geht es weiter. Ich würde einfach gern den Menschen eine Perspektive geben, wie sie im Prinzip weiterkommen können und wie sie die Themen wirklich gut lösen können. Mein Ansatz ist, den Menschen zu helfen und eine Lösung herbeizuführen.
Wirtschaftsmacher.com: Der Sinn des Lebens war ja die ursprüngliche Frage. Ändert sich der Sinn des Lebens im Alter?
Silvia Thöne: Schon. Weil oft einmal vorwiegend nicht mehr, ich sage es jetzt einmal, Familiengründung, Karriere, das haben Menschen fortgeschrittenen Alters schon oft hinter sich.
Wirtschaftsmacher.com: Aber sind das nicht eher Ziele?
Silvia Thöne: Es sind schon Ziele, aber es ist natürlich schon ein Sinn. Für was bin ich eigentlich da? Und der Mensch reagiert ja so, dass er sich im Prinzip entwickeln möchte. Der Mensch möchte sich immer entwickeln. Und das ist vielleicht auch im fortgeschrittenen Alter, dass Sie sich, indem Sie noch einmal die Frage stellen, wo entwickle ich mich jetzt hin, wenn ich schon so vieles oder sogar alles erreicht habe.
Wirtschaftsmacher.com: Und diese Menschen, die sich auf dieser Orientierungssuche befinden, ist wahrscheinlich oft nicht der erste Weg direkt zu Ihnen?
Silvia Thöne: Nein.
Wirtschaftsmacher.com: Was gibt es an klassischen Hürden oder klassischen Sachen, die der einzelne Klient vielleicht schon ausprobiert hat?
Silvia Thöne: Zu mir kommen Klienten oft eben gerade durch Mundpropaganda. Weil es ist schon so, dass Menschen noch eine gewisse Scheu haben. Gerade bei uns im ländlichen Bereich. Ich komme ja aus einem sehr ländlichen Bereich, wo im Umkreis von 20 Kilometern jeder jeden kennt. Und da ist noch immer ein bisschen dieses Tabuthema, dass man sich im Prinzip in solchen Sachen helfen lässt. Und darauf bin ich schon ein bisschen stolz sogar, dass ich das geschafft habe, dass ich wirklich in unserem ländlichen Bereich, wo mich jeder auch kennt, dass die Menschen dann zu mir kommen, weil sie wissen, dass es bei mir keine Beurteilung, keine Verurteilung, keine Vorannahmen in dem Sinn gibt, sondern dass man einfach ganz konstruktiv auf das Thema hinschaut und dann auch bestmöglichst einfach die Ursache findet und daraufhin eine Lösung sucht. Das ist mir eigentlich so im Prinzip das Wichtigste, dass man auch diese Scham verliert, weil es ist einfach nur ein normales Gespräch.
Wirtschaftsmacher.com Es sind natürlich sehr intime Fragen, die da besprochen werden.
Silvia Thöne: Natürlich, das ist so, aber wir sind ja auch, ich bin ja eine diplomierte psychosoziale Lebens- und Sozialberaterin. Wir haben natürlich in unserer Ausbildung auch gelernt, das sehr vertraulich zu behandeln, weil diese Themen sind auch in der psychologischen Betreuung wirklich sehr vertraut zu behandeln. Das ist im Prinzip, kann man wie bei einem Arzt, bei einem Psychologen mehr oder weniger vergleichen.
Wirtschaftsmacher.com: Wenn wir jetzt über Probleme und Lösungen und Wege dorthin sprechen. Stellen Sie in meinem Kopf gerade die Frage, wir sind aber gerade immer noch im Bereich der Ziele, die sich Menschen setzen. Weil erst mit einem Ziel, dann begebe ich mich auf die Reise, wie komme ich dorthin und welche Probleme muss ich da lösen? Aber wenn wir bei der Sinnfrage vielleicht sogar bleiben würden, wie finden jetzt Menschen Sinn in ihrem Leben?
Silvia Thöne: Indem, dass man mal hinschaut, was ist der Wunsch? Was ist der Wunsch im Leben? Wo wäre ich gerne? Was hätte ich gern für einen Berufswunsch? Was hätte ich gern für einen Familienwunsch? Wie hätte ich mein Leben einfach gern? Das wäre so die Sinnfrage. Wie hätte ich gern mein Leben?
Wirtschaftsmacher.com: Das heißt, würden Sie also sagen, dass jeder Mensch einen eigenen Sinn hat oder dass Menschen allgemeinen Sinn haben?
Silvia Thöne: Im Prinzip ist es immer die Frage, wie ist der Mensch in dem Sinn geprägt. Weil die Prägung macht ganz, ganz viel mit unseren Wünschen, mit unseren Zielen, mit unseren Gedanken. Und natürlich sind viele Menschen oft sehr extrinsisch. Also extrinsisch bedeutet, dass man sehr im Außen geprägt wird. Mein Ziel ist es aber, dass der Mensch intrinsisch, dass er wirklich intrinsisch fühlt, was er wirklich gerne hätte, gerne wäre und was er für sein Leben, für den Sinn des Lebens brauchen würde.
Wirtschaftsmacher.com: Und wie baue ich jetzt so ein inneres Gefühl oder so eine innere Aufmerksamkeit im Endeffekt eigentlich auf?
Silvia Thöne: Das ist eine sehr gute Frage und da kann ich sagen, dass ich ganz viel Tools aus der NLP, also aus dem neurolinguistischen Programmieren hernehme, weil das neurolinguistische Programmieren hat ein Tool und das heißt eben Meta-Modell der Fragen. Und mit dieser Fragetechnik komme ich ins Unterbewusste und so kann ich in dem Sinn auch ins Fühlen gehen. Weil das Thema ist immer das, wie kann der Mensch Sachen verändern, indem dass er wirklich fühlt, was er brauchen würde. Dass er fühlt, was ist wirklich schwierig in dem Leben gerade. Weil der Verstand versteht es. Vom Verstehen ändern wir aber nichts. Da begreifen wir es. Da wissen wir, wo es herkommt. Das ist alles super. Aber wir verändern es nicht vom Verstehen. Wenn der Mensch es aber fühlt, dann kommt die Emotion dazu und dann kommt eben ein Gefühl entweder der Freude, der Traurigkeit, der Mutlosigkeit, was auch immer. Und dann kann der Mensch wirklich fühlen, um was es geht. Und das, sag ich jetzt einmal, da bin ich spezialisiert, dass ich wirklich mit einem gewissen Coaching-Fragemodell wirklich dahin komme.
Wirtschaftsmacher.com: Und sind das Fragen, die Sie jetzt dem Klienten stellen oder die sich der Klient selber stellen soll?
Silvia Thöne: Nein, die stelle ich dem Klienten und diese Fragen arbeiten wir dann gemeinsam aus, im Gefühl.
Wirtschaftsmacher.com: Spielt da auch Spiritualität eine gewisse Rolle?
Silvia Thöne: Spiritualität, denke ich, spielt immer eine Rolle, weil Spirit heißt ja nichts anderes wie Geist. Und das Leben fängt beim ersten Gedanken an, also im Geist, im menschlichen Hirn. Und Spirit heißt Geist. Also ist der Geist, das Spirituelle, immer bei jedem Menschen in seinem Geist.
Wirtschaftsmacher.com: Wie passen diese Welten zwischen NLP, die Branche der Rhetorik oder der Rhetorikrichtung ist ja eher bekannt mit Spiritualität und wirklich so tiefgründigen Fragen, wie passen diese Welten zueinander und wie greifen sie auch ineinander?
Silvia Thöne: Die Welten passen in dem so zusammen, weil der Mensch ja ganzheitlich ist. Es gibt ja nicht nur das oder nur das, also nicht nur schwarz oder weiß, sondern es ist immer ganzheitlich. Und das Thema ist immer, wir haben die Sprache bekommen, damit dass wir erfragen, damit dass wir uns austauschen, damit dass wir wissen, wie geht es uns. Für das haben wir die Sprache bekommen. Da darf ich die Sprache einsetzen, um zu erfragen, wie ist gerade dein Gefühl? Wie geht es dir gerade? Was würdest du gerade brauchen? Und durch diese Sprache komme ich ganzheitlich dann natürlich auch zu dem Ansatz, wo oder wie kann ich dem jetzt am besten helfen. Und dadurch ich selber sehr, sehr viele Ausbildungen gemacht habe, auch im spirituellen, im energetischen Bereich, also wirklich, ich decke fast jeden Bereich ab, habe ich mir so eine Methode erarbeitet, wo ich von jedem ein bisschen verwende in dem Sinn. Und da ich ja selber durch eine Erfahrung überhaupt da hingekommen bin, weiß ich auch, wie es ist und was die Menschen brauchen, wenn sie oft einmal in einer schwierigen Konfliktsituation sind.
Wirtschaftsmacher.com: Was die Menschen brauchen. Da ist mir vorher die Frage in den Raum geworfen, weißt du, was du selber brauchst? Haben die Menschen überhaupt eine Antwort darauf in der Regel?
Silvia Thöne: Wenig, aber das ist ja auch mein Job, dass ich das mit den Menschen wirklich erarbeite. Und wie gesagt, durch meine eigene Methode komme ich da relativ schnell hin.
Wirtschaftsmacher.com: Wie kann man sich Ihre Methode jetzt etwas näher vorstellen?
Silvia Thöne: Also meine Methode, wenn ich das ganz kurz erläutern darf, ich bin ja durch meine eigene Geschichte hingekommen. Erstens war es so, dass mein Mann und mein Sohn an einer Erbkrankheit leiden und ich im Prinzip sehr, sehr lange alle Sachen ausprobiert habe und gesehen habe, nichts hilft wirklich. Und dadurch bin ich dann selber dem nachgegangen, habe dann sehr, sehr viel recherchiert, sehr, sehr viel gelesen, mich informiert. Und so bin ich irgendwann zu dem Thema gekommen, dass ich gewusst habe, aha, es fängt beim Gedanken an. Und so habe ich dann eben meine Ausbildungen alle gemacht und habe dann gewusst, Verstehen ist zu wenig. Nur körperliche Symptome anzuschauen ist zu wenig. Nur medizinisch zu helfen ist zu wenig. Es braucht ein Ganzes. Es braucht etwas Ganzheitliches. Und so bin ich zu dem ganzen Thema hingekommen, weil ich es selber gespürt habe.
Und was auch noch vielleicht ein wichtiger Punkt ist, was den Menschen sehr hilft: Ich habe selber ein Burnout gehabt. Und dadurch weiß ich auch, wie sich die Menschen fühlen. Und das ist, glaube ich, ein ganz wichtiger Punkt, weil es ist etwas anderes, ob man so Sachen nur einfach lernt in einer Ausbildung von Büchern oder Studium. Ich habe ja noch ein Studium gemacht in diesem psychosozialen Beratungsbereich. Und ich habe einfach gesehen, der Mensch braucht die Hilfe, dass es jemanden auch versteht und dass er weiß, was derjenige fühlt. Weil, wie ich jetzt erst gesagt habe, ich kann es nur durchs Fühlen verändern, weil da habe ich den Zugang zu meinem Gefühl, zu meinem Herzen, zu meiner Seele, zu meinem Bauchgefühl. Im Verstand ist es zwar alles gut zu verstehen, aber da kann ich es nicht lösen. Es gibt ja einen ganz berühmten Arzt, der sich mit dem sehr beschäftigt, Dr. Joe Dispenza. Der hat ja im Prinzip auch in seinen Büchern, in seinen wissenschaftlichen Arbeiten herausgefunden, dass man eine Herz-Hirn-Kohärenz braucht, um es zusammenzubringen. Und dann kann der Mensch in die Veränderung erst gehen. Und in meiner Methode ist es so, dass ich eben wie gesagt einen ganzheitlichen Ansatz habe, von jedem Tool oft etwas verwende, dass ich von jedem Tool etwas verwende, um dann mehr oder weniger den bestmöglichsten Ansatz herauszufiltern, wo es für den Menschen gerade jetzt in seinem State bestens geeignet ist, um ihm zu helfen.
Wirtschaftsmacher.com: Wie würden Sie es erklären, dass sich Menschen oft erst mit dem eigenen Inneren beschäftigen, wenn es oft, ich würde nicht sagen, den Anschein macht, zu spät zu sein, aber wenn schon die ersten Wunden im Endeffekt fast schon zu groß werden. Was wäre Ihre Erklärung dahinter?
Silvia Thöne: Ich denke einfach, es ist so eine gewisse Mischung aus Scham, dass man zugibt, dass man gewissen Situationen einfach nicht gewachsen ist. Und dass wir ganz viel von der Prägung auch wieder vom Außen gelernt haben, über Themen oder Konflikte oder gewisse Sachen, die ein bisschen peinlich sind, nicht zu sprechen.
Wirtschaftsmacher.com: Aber wie überwindet man jetzt diese Angst, sich wirklich Hilfe zu holen oder um Hilfe zu fragen?
Silvia Thöne: Wenn der Leidensdruck hoch genug ist. Leider. Wenn der Leidensdruck hoch genug ist, dann kommen die Menschen gerne. Und was ist dann oft einmal das Symptom, dass der Körper wirklich spricht? Weil es gibt so ein schönes Sprichwort: Wenn die Seele leidet und der Mund schweigt, dann spricht der Körper. Und es ist ja im Prinzip eine wissenschaftliche Geschichte oder ein wissenschaftlicher Ansatz, der genau aufführt, was die Gesundheit mit dem Gedanken, mit dem Hirn zu tun haben. Und da gibt es auch mittlerweile von mir auch ganz eine einfache Erklärung in fünf Minuten, dass die Menschen wirklich sofort verstehen, was haben meine Gedanken mit meiner Gesundheit zu tun.
Wirtschaftsmacher.com: Sie haben ja auch die Karten aufs Pult gestellt – „Impulse für dein Herz“.
Silvia Thöne: Genau. Impulse für mein Herz sind Coaching-Karten. Und das sind 31 handgezeichnete Coaching-Karten, die von einer ganz lieben Klientin, von der Eva Eichelberger, und mir eben entworfen worden sind. Die Eva hat die Idee dazu gehabt, diese Karten oder meine Ansätze zu zeichnen. Es war ihre Idee und wir haben es dann miteinander umgesetzt, weil sie hat die Themen oder die Sachen, die ich in meinen Kursen einbringe, gezeichnet und ich habe dann die Erklärung hinten drauf geschrieben. Und so haben wir 31 Karten gemacht, im Prinzip für jeden Tag eine. Oder man kann auch natürlich öfter ziehen, wie jeder möchte. Und dann hat man schon relativ einen guten Impuls und kann mal schauen, was hat die Karte mit mir zu tun.
Wirtschaftsmacher.com: Wenn wir uns jetzt die eine Karte anschauen, die „Perlenkette“.
Silvia Thöne: Die Perlenkette ist von mir so ein Symbol, wie man sich so ein bisschen die Lebensthemen vorstellen kann. Also jedes Thema ist so quasi eine Perle. Und viele Menschen, sage ich jetzt einmal, probieren oft, wenn man die Perlenkette aufreiht, oben im Prinzip die schwierigsten Themen herunterzunehmen. Das Thema ist aber allweil das: Da mache ich nur das Symbol, dann verändere ich nur das Symbol. Also das, was sich halt gerade zeigt – bei ganz vielen Menschen zeigt sich dann im Körper oft was, dass ich keine Ahnung, irgendwelche Bauchschmerzen oder Magenprobleme oder was auch immer habe, oder Konflikte im Job, oder ganz vielfältig. Ich schaue mir aber immer an: Was ist die Ursache? Und ich stelle mir das so vor wie bei einer Perlenkette. Wenn ich oben nur die Perlen runtergebe, dann hätte ich viele, viele Perlen, bis ich einmal ganz herunten angelangt bin und mein Leben aufgeräumt hätte. Ich fange aber ganz unten an, bei der untersten Perle, weil ich immer die Ursache ergründen möchte. Und sobald ich die Ursache ergründet habe, fällt die erste Perle. Und daraufhin löst sich der Knoten und alle anderen Perlen rutschen von selber von der Perlenschnur.
Wirtschaftsmacher.com: Das heißt, dass oftmals die ein und die gleiche Ursache mehrere Symptome auslöst?
Silvia Thöne: Genau, ganz genau.
Wirtschaftsmacher.com: Können Sie ein Beispiel auf uns haben?
Silvia Thöne: Zum Beispiel, wenn ich die Prägung habe und von meinen Eltern gehört habe: „Das schaffst du nie.“ Das schaffst du nie, weil du bist nicht so gut in der Schule, das kannst du nie machen, wie sollen wir uns das leisten, wie sollst du das jemals umsetzen und so weiter. Das sind alles Glaubenssätze. Und wenn ich diese Glaubenssätze lang genug immer höre, dann werden sie meine Wahrheit. Und dann erzähle ich mir Geschichten. Und wenn ich dann zum Beispiel mit dem einen Glaubenssatz „Das schaffst du nie“ eine Beziehung zum Beispiel führen möchte und ich diesen Glaubenssatz in mir trage, diese eine Perle, dann kann es sein, dass die Beziehung nie wirklich gut funktioniert, weil ich immer diesen Glaubenssatz, diese Geschichte in mir trage: „Das funktioniert nie.“ Dann komme ich in einen Job, wo ich vielleicht eine sehr, sehr gute Stelle bekomme. Aber da ich ja den Glaubenssatz in mir trage „Das schaffst du nie“, passieren auf einmal Sachen, die nicht so fördernd sind. Und dann hat der Chef vielleicht mit mir nicht so eine wirkliche Freude. Weil ich ja den Glaubenssatz habe „Das schaffst du nie“. Und wenn der dann sagt: „Das hast du nicht so gut gemacht, wir müssen da mal drüber schauen“, dann bestätigt sich meine Geschichte. Dann bestätige ich mir selber: „Habe ich eh schon gewusst, dass ich das nicht schaffe.“ Dann habe ich ein Jobproblem. Dann habe ich zum Beispiel eine Wohnung gekauft – finanzielles Thema auch, muss die Wohnung finanzieren. Und dann denke ich mir: „Das schaffst du aber nie.“ Und weil ich mir das denke, habe ich vielleicht irgendwelche Themen mit irgendwelchen finanziellen Rückständen oder was auch immer. Meine Geschichte „Das schaffst du nie“ bestätigt sich schon wieder. Und ich denke mir: „Habe ich schon vorher gewusst, dass das nicht klappt.“ Und so ist es nur ein Glaubenssatz, der mich geprägt hat und in allen Lebenslagen wirklich hindert. Und es ist egal, was es ist.
Wirtschaftsmacher.com: Und wie viele solcher toxischen Glaubenssätze trägt so ein durchschnittlicher Mensch in sich?
Silvia Thöne: Das ist auch wieder eine Prägungsgeschichte. Kinder, die in einer sehr liebevollen, herzlichen Elternschaft aufwachsen, Eltern, die sehr im Reinen sind mit sich selber, die im Prinzip auch sehr wenig Glaubenssätze selber in sich tragen, geben diesen Kindern natürlich auch sehr wenig Glaubenssätze mit. Eltern, die selber sehr viele negative Glaubenssätze in sich tragen, geben genau diese negativen Glaubenssätze weiter. Und da kommen wir auch zu einem Thema, was für mich ein ganz wichtiges Tool ist in meiner Arbeit, und zwar das systemische Coaching. Weil systemisch heißt immer, dass sich Themen einfach weiterentwickeln oder weitergegeben werden. Also wenn meine Eltern das so machen und ich diese Glaubenssätze habe, dann mache ich es wieder gleich. Und meine Kinder machen es wieder gleich. Und das geht dann von Generation zu Generation. Und in der Systemik gibt es ganz genaue Anweisungen, wie eine Familie läuft, eine Firma läuft, weil im Prinzip ist es immer ein hierarchisches Thema. Und wenn man sich das anschaut, dann weiß man ganz oft schon: „Okay, das ist ein systemisches Thema. Das wurde schon so weitergegeben.“
Wirtschaftsmacher.com: Und welche Menschen profitieren jetzt wirklich auch besonders von Ihrer Methode?
Silvia Thöne: Alle. Weil mir noch nie jemand untergekommen ist, der keinen limitierenden Glaubenssatz in sich trägt. Es gibt Menschen mit weniger limitierenden Glaubenssätzen und es gibt natürlich – der Großteil der Menschen hat sehr viele limitierende Glaubenssätze. Und sogar die, die etwas wenig in sich tragen, dann gibt es halt auch manchmal einen Glaubenssatz oder eine Prägung, die manche Sachen ein bisschen verhindert. Das sind natürlich dann die leichteren Klienten für mich, als eben Menschen, die sehr viele negative Glaubenssätze in sich tragen.
Wirtschaftsmacher.com: Wir haben eingangs ja auch über das Thema Alter gesprochen. Ab welchem Alter beginnen Ihrer Erfahrung nach Menschen, sich wirklich solche großen Fragen zu stellen?
Silvia Thöne: Also ich bin ja jetzt schon sehr lange Jahre in diesem Beruf unterwegs und ich habe jetzt mit der Zeit festgestellt, dass die Teilnehmer oder meine Klienten immer jünger werden. Also ich sage jetzt einmal noch, vor fünf Jahren war das so – ungefähr 45 plus, das war so ungefähr dieses Alter, wo die Menschen zu mir gekommen sind.
Speziell seit Corona hat sich das schlagartig geändert, weil mittlerweile zum Beispiel habe ich 18-, 20-jährige, 25-jährige Klienten und Klientinnen in meinen Kursen sitzen oder in meinen Einzelcoachings sitzen. Also die jungen Menschen sind heute sehr, sehr viel weiter. Sie sagen mir ganz oft eines, und zwar: Sie möchten nicht diese limitierenden Glaubenssätze ihrer Eltern, Großeltern, wie auch immer, weiterleben. Sie möchten es lösen.
Wirtschaftsmacher.com: In den Medien mittlerweile auch schon hier und da thematisiert worden, das Thema Jugenddepressionen. Ist ja etwas, was in der Vergangenheit fast gar nicht irgendwo, auch in den Literaturbüchern etc., fast gar nicht vorkommen ist und gerade seit Corona immer mehr wird. Würden Sie da auch einen gewissen Zusammenhang sehen?
Silvia Thöne: Ja, auf jeden Fall. Weil durch Corona haben wir alle gemerkt, wie uns das soziale Leben fehlt. Der Mensch ist einfach ein soziales Wesen und der möchte einfach unter Menschen sein. Wir sind so Herdentiere. Und bei Corona haben wir einmal gefühlt, da haben wir auch gefühlt, wie es ist, wenn wir so ein bisschen eingesperrt sind. Und das hat natürlich dann schon sehr, sehr viele Jugendliche speziell eben wieder den Sinn des Lebens genommen. Beziehungsweise die jungen Menschen fragen sich heute viel mehr: „Was ist der Sinn des Lebens?“ Und ich denke auch gerade durch die ganzen sozialen Medien, durch das, dass sie auch im Internet sehr, sehr viel mehr an Informationen kommen, schauen sich die jungen Menschen viel mehr an. Und haben natürlich auch viel mehr Möglichkeiten, dass sie zu diesen Informationen kommen. Und dadurch, ich denke einfach einmal, ist das ein Zusammenspiel von vielen Faktoren, damit die jungen Menschen heute viel mehr Wissen mitbringen, sich viel mehr mit diesen Themen beschäftigen und auch wissen: Gewisse Sachen möchten wir nicht mehr haben.
Wirtschaftsmacher.com: Wenn ich mich jetzt in einen jungen Menschen hineinversetzen darf – wenn ich jetzt Dr. Google fragen würde: „Was ist der Sinn des Lebens?“, habe ich ja Antworten nach und nach.
Silvia Thöne: Sowieso.
Wirtschaftsmacher.com: Wie schaffen wir es überhaupt noch in diesem Meer an Möglichkeiten, überhaupt noch einen Durchblick zu haben?
Silvia Thöne: Also mein Zugang ist immer, dass ich einmal frage: „Was ist dein Wunsch?“ Dass ich immer wirklich den Menschen in seinem State abhole und frage: „Was ist dein Wunsch?“ Weil jeder Mensch ist anders, jeder Mensch hat andere Ziele, andere Wünsche und für mich ist es immer ganz wichtig, dass ich den Wunsch von meinem Klienten wirklich verstehe und auch fühlen kann. Das ist mir ganz wichtig. Weil ich habe ja Menschen aus allen Altersgruppen, aus allen Schichten. Also ich habe sehr, sehr junge Klienten. Ich habe auch wirklich Plus-Klienten, also sage ich jetzt mal 60 plus. Ich habe aus allen Schichten Klienten. Also ich habe von den Studenten bis wirklich sehr, sehr erfolgreiche Unternehmer, Privatiers, Ärzte, Rechtsanwälte in meinen Kursen sitzen. Von Studenten, Hausfrau, sehr erfolgreichen Menschen habe ich alles in meinen Kursen oder in meinen Einzelcoachings sitzen, weil die Themen sind immer die gleichen.
Wirtschaftsmacher.com: Die Themen sind immer die gleichen, aber die Antworten sind andere.
Silvia Thöne: Genau, die Antworten sind ganz andere.
Wirtschaftsmacher.com: Weil das Thema Sinn des Lebens – es gibt natürlich schon sehr große Antworten darauf. Ich glaube, da spiegeln sich auch die großen Philosophen, Weltreligionen – es gibt ja viele Institutionen, die diese Antwort für sich beanspruchen wollen oder als Wahrheit für sich beanspruchen wollen. Das ist schon sehr interessant.
Silvia Thöne: Genau. Und für mich ist auch immer die Frage, ich gehe dann auch ein bisschen weg von der Philosophie, weil ich sage immer: Wir sind ja im Hier und Jetzt und wir müssen ja jetzt leben.In dieser Realität, in der ich mich gerade befinde.
Wirtschaftsmacher.com: In dieser Realität heißt für mich, es gibt auch andere Realitäten?
Silvia Thöne: Natürlich, weil es ist ein Unterschied, ob ein Kind in der Stadt aufwächst, im ländlichen Bereich aufwächst, ob es sehr behütet aufwächst oder sehr losgelassen. Es ist ein ganzer Unterschied, ob ich aus einem sehr armen Haus komme oder in einem sehr reichen Haus komme, ob mir sehr viel ermöglicht wird oder eher nicht so viel ermöglicht wird. Das sind ganz unterschiedliche Realitäten. Und für mich ist es immer ganz wichtig, den Menschen in seiner Realität, wo auch immer die ist, wirklich bestmöglichst zu begleiten und bestmöglichst einen positiven Ansatz herauszuarbeiten. Egal in welcher Lebenslage, egal in welchem Thema. Mir ist natürlich ein großes Anliegen mittlerweile – und auf das habe ich mich sehr spezialisiert, habe mich auch sehr weitergebildet in diesen Themen und habe sogar mit einer Ärztin, die meine Klientin war und auch noch ist – habe ich mich darauf spezialisiert, auch wirklich in der Gesundheitsvorsorge zu arbeiten. Also präventiv hinzuschauen, damit, dass man wirklich eben sagt: Wenn man diese negativen Gedanken wegbringt, dann weiß man heute, dass ich aus dieser Stressgeschichte wegkomme und dass ich nicht mehr so viel Stresshormone produziere, die ja meine Krankheit fördern bzw. meine Gesundheit schwächen. Und wenn das dann wirklich ist, dann kann ich den Menschen auch in eine Gesundheit begleiten. Und das ist auch für mich ein ganz, ganz wichtiges Thema, weil das mein eigenes Thema von meinem Mann und von meinem Kind ist.
Wirtschaftsmacher.com: Verstehe. Und was würden Sie jetzt noch abschließend allen Zuseherinnen und Zusehern mit auf den Weg geben wollen? Vor allem allen jenen, die auch vielleicht den Mut zum ersten Schritt haben.
Silvia Thöne: Genau. Erstens einmal, dass es ganz normales, einfaches Gespräch ist, dass alles seinen Grund haben darf, dass es nie eine Beurteilung oder eine Verurteilung gibt, dass man das Ganze wirklich gesundheitlich auch und ganzheitlich anschauen darf. Das ist mir sehr, sehr wichtig. Und was für mich auch wichtig ist, den Menschen immer in seinem State abzuholen, wo er einfach ist. Und im Prinzip für mich ist immer ein Lösungsansatz ganz wichtig. Das denke ich mir, das sind so die wichtigsten Ansätze, die ich jemandem geben kann. Und was auch noch vielleicht ein ganz wichtiger Ansatz ist: Wenn es mir nicht gut geht, dann bitte, bitte holt euch eine Hilfe. Für das sind wir ausgebildet – ich sage jetzt einmal meinen Berufsstand – die Lebens- und Sozialberater, wir sind wirklich darauf ausgebildet, klinisch gesunden Menschen in einer Lebenskrise helfen zu können. Das ist mir einfach ganz wichtig, egal welche Krise.
Wirtschaftsmacher.com: Sehr schön. Und für das bedanken wir uns aber auch bei Ihnen, nicht nur für das Interview, sondern wirklich für die wahnsinnig wichtige Arbeit, die Sie leisten.
Silvia Thöne: Dankeschön. Vielen, vielen Dank.
Mehr Informationen gibt es unter www.silvia-thoene.com.
Silvia Thöne, MSc
Mühlbach 51
5733 Bramberg am Wildkogel
Österreich
0664/1623362
Thoene.silvia@aon.at
www.silvia-thoene.com





















