Boyan Slat kämpft darum, die Plastikverschmutzung in den Meeren zu reduzieren. Sein Kampf ist fast so, wie der Kampf gegen Giganten. Einige Erfolge konnte er bereits verzeichnen, doch die Herausforderungen sind gewaltig.
Der Werdegang von Boyan Slat
Boyan Slat, geboren am 27. Juli 1994, ist der Gründer und CEO von „The Ocean Cleanup“, einer gemeinnützigen Organisation, die sich darauf konzentriert, die Ozeane von Plastikmüll zu befreien. Seine Mission begann im Alter von 16 Jahren nach einem schockierenden Erlebnis während eines Urlaubs in Griechenland, als er mehr Plastik als Fische im Meer schwimmen sah. Zwei Jahre später stellte er seine Idee auf der TEDx-Konferenz in Delft vor.
Das Herzstück von Boyan Slats Vision
Die Kernidee von Boyan Slat ist der „Interceptor“, eine fortschrittliche Technologie zum Sammeln von Plastikmüll in Flüssen, bevor er ins offene Meer gelangen kann. Die Einheiten sind mit schwimmenden Barrieren, einem Müllschlucker und einem Förderband ausgestattet, das den Abfall in Container für die weitere Verarbeitung an Land befördert. Die Anlage wird durch Solarstrom betrieben und von einem Computer in Rotterdam gesteuert.
Schwieriger Prozess für Boyan Slat
Seit dem Testbetrieb der Interceptor-Einheiten in Indonesien und Malaysia hat Boyan Slat Herausforderungen bei der Skalierung und Anpassung seiner Technologie erfahren. Die ersten Erfahrungen zeigten, dass neben Plastik auch Wasserpflanzen gesammelt wurden, was ökologische Bedenken hervorrief. Dennoch bleibt Slat überzeugt, dass seine Technologie eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung des globalen Plastikproblems spielt.
Ökonomischer Schaden
Boyan Slat betont, dass die Zeit drängt, da das Plastikproblem zu einer tickenden Zeitbombe geworden ist. Er unterstreicht die ökonomischen Schäden, die durch Plastik, besonders an Schiffen und touristischen Stränden, entstehen. Die Lösung sieht er im Herausfischen des Plastiks aus dem Meer, was seiner Meinung nach kostengünstiger ist als das Belassen im Ozean.
Tropfen auf den heißen Stein?
Kritik an Slats Ansatz kommt auf, da das im Meer verteilte Plastik weit verstreut ist und das Projekt als „Tropfen auf dem heißen Stein“ bezeichnet wird. Die Diskussion um mögliche Kollateralschäden und die Symptombehandlung wird von The Ocean Cleanup-Team mit dem Ziel beantwortet, auch Projekte an Küsten oder Flüssen zu implementieren und ein globales Bewusstsein zu schaffen.
Testbetrieb in Indonesien und Malaysia
In Rotterdams Museumshafen wartet Interceptor Nummer vier auf seine Auslieferung. Die ersten beiden Plastikschlucker sind seit Ende des letzten Jahres im Testbetrieb in Indonesien und Malaysia, während der dritte Interceptor in Vietnam auf die behördliche Zulassung wartet. Die Herausforderungen des Papierkriegs bei Importvorgängen sind eine der Hauptaufgaben von Chris Worp, dem Manager der Stiftung.
Suche nach lokalen Partnern
Chris Worp präsentiert stolz die Technik des Interceptors, der mithilfe von schwimmenden Barrieren Plastikmüll sammelt. Die Erfahrungen in Indonesien sind jedoch ernüchternd, da weniger Plastik und vor allem Wasserpflanzen gesammelt wurden. Die ökologischen Bedenken hinsichtlich des Eingriffs in Flusslebensräume sind noch nicht abschließend geklärt. Ocean Cleanup plant dennoch, tausende Flüsse weltweit mit Interceptor-Einheiten auszustatten und sucht aktiv nach lokalen Partnern für die Verbreitung dieser Technologie.
Die Zukunft von Boyan Slat und The Ocean Cleanup
Boyan Slat bleibt ein Vorreiter im Kampf gegen die Plastikverschmutzung. Trotz anfänglicher Rückschläge bleibt seine Vision klar: saubere Ozeane und eine nachhaltige Zukunft. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob seine Technologie weltweit erfolgreich eingesetzt wird und die notwendige Veränderung in der globalen Einstellung zum Plastikverbrauch bewirkt. Die Suche nach lokalen Partnern und die kontinuierliche Anpassung der Technologie sind entscheidende Schritte auf diesem Weg.