Wendy Suzuki, Professorin für Neurowissenschaften und Psychologie an der New York University, erforscht die Stärkung des Gehirns durch Bewegung. Sie betont die Bedeutung regelmäßiger körperlicher Aktivität für die kognitive Gesundheit. Ihre Studien zeigen, dass Bewegung unmittelbare Vorteile für das Gehirn bietet. Auch langfristig könne die Struktur und die Funktion des Gehirns verbessert werden.
Was passiert während der Bewegung im Gehirn?
Während des Trainings werden Neurochemikalien wie Endorphine und Dopamin freigesetzt. Diese unterstützen das Gedächtnis und die Gehirnfunktion, indem sie das Wachstum neuer Nervenzellen im Hippocampus fördern. Suzuki und ihr Team heben ebenfalls hervor, wie Bewegung im Alter dazu beitragen kann, den kognitiven Abbau zu verlangsamen. Durch Bewegung wird das Gehirn widerstandsfähiger gemacht. Zusätzlich unterstreicht sie die Vorteile des Variationstrainings, das das Lernen neuer Fähigkeiten einschließt.
Tommaso Boddi/Getty Images Entertainment via Getty Images
Ausbildung und Forschung
Wendy Suzuki ist eine angesehene Professorin für Neurowissenschaften und Psychologie an der New York University. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf den Auswirkungen von Bewegung auf das Gehirn und die kognitive Funktion. Suzuki hat zahlreiche Studien durchgeführt, um die Mechanismen hinter den positiven Effekten von körperlicher Aktivität auf das Gehirn zu verstehen. Der Schwerpunkt ihrer Forschung liegt insbesondere beim Hippocampus und dem präfrontalen Kortex. Beide sind für das Gedächtnis und die Aufmerksamkeit entscheidend.
Bewegung und Neurochemikalien
Suzuki erklärt, dass Bewegung das Gehirn mit Neurochemikalien wie Endorphinen, Serotonin und Dopamin überflutet. Dadurch werden Ängste abgebaut. Auch das Wohlbefinden wird gesteigert und die Konzentration erhöht. Insbesondere Dopamin fördert die Aufmerksamkeit unmittelbar nach dem Training, was zu einer verbesserten Stimmung und kognitiven Leistung führt.
Funktionsweise des Gehirns
Um die Bedeutung von Bewegung für das Gehirn vollständig zu verstehen, ist es wichtig, die Grundlagen der Gehirnfunktion zu betrachten. Das Gehirn besteht aus Milliarden von Nervenzellen. Diese kommunizieren miteinander über elektrische Signale. Bewegung fördert das Wachstum von Myelin. Myelin beschleunigt die Signalübertragung. Dadurch verbessert sich die Effizienz der neuronalen Kommunikation. Das führt zu gesteigerter kognitiver Leistungsfähigkeit.
Psychologische Aspekte von Bewegung
Neben den physiologischen Effekten hat Bewegung auch erhebliche psychologische Auswirkungen. Regelmäßige körperliche Aktivität kann Stress abbauen, die Stimmung verbessern und das Selbstwertgefühl steigern. Außerdem fördert Bewegung soziale Interaktionen, was zur psychischen Gesundheit beiträgt und das allgemeine Wohlbefinden steigert.
Wachstum von Nervenzellen
Die Forschung von Suzuki und ihren Kollegen hat gezeigt, dass Bewegung das Wachstum neuer Nervenzellen im Hippocampus stimuliert. Dies erhöht die Gedächtniskapazität. Zudem wirkt sich Bewegung positiv auf die Dicke der Axone im präfrontalen Kortex aus. Das hat den Effekt, dass es zu einer effizienteren neuronalen Kommunikation kommt. In Summe unterstützt auch dies die kognitive Funktion im Alter.
Gehirn im Alter
Suzuki betont besonders die Bedeutung von Bewegung für die Gesundheit des alternden Gehirns. Durch regelmäßige körperliche Aktivität können der Hippocampus und der präfrontale Kortex vor altersbedingtem Rückgang geschützt werden. Die Bildung neuer Blutgefäße durch Bewegung reduziert die Auswirkungen von Schlaganfällen und erhöht die Effizienz des Gehirns.
Um die positiven Effekte von Bewegung auf das Gehirn zu maximieren, empfiehlt Suzuki, das Training regelmäßig zu variieren, indem man neue Fertigkeiten und Bewegungsabläufe erlernt. Dies trägt dazu bei, verschiedene Gehirnregionen anzusprechen und die Gehirngesundheit zu fördern.
Angst als positive Emotion
Wendy Suzuki bietet auch einen interessanten Ansatz zur Betrachtung von Angst als eine potenziell positive Emotion. Ihre Idee, Ängste als Werkzeuge zur persönlichen Entwicklung zu betrachten, wirft ein neues Licht auf eine Emotion, die oft negativ konnotiert ist.
Angst ist laut den Erkenntnissen von Suzuki eine natürliche Reaktion, die nicht vollständig unterdrückt werden kann. Anstatt sich von ihr überwältigen zu lassen, schlägt sie vor, sie zu nutzen, um empathischer oder produktiver zu werden. Dieser Ansatz könnte besonders hilfreich sein, da viele Menschen unter chronischem Stress und Angstzuständen leiden, die ihre Lebensqualität beeinträchtigen können.
Also heißt es in Zukunft: Bewegung, um das Gehirn fit zu halten!