Bilgin S. Sasmaz/Getty Images Entertainment via Getty Images
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Thomas Zurbuchen ist einer der einflussreichsten Raumfahrtwissenschaftler der Gegenwart. Als ehemaliger Wissenschaftsdirektor der NASA spielte er eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung bahnbrechender Missionen. Nach seinem Rücktritt im Jahr 2022 setzt er seine Expertise nun als Berater der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) ein. Dabei unterstützt er insbesondere strategische Projekte, die die Zukunft der europäischen Raumfahrt mitgestalten sollen.
Wissenschaftliche Laufbahn von Thomas Zurbuchen
Thomas Zurbuchen wurde 1968 in der Schweiz geboren und entwickelte früh eine Leidenschaft für Naturwissenschaften. Er studierte Physik an der Universität Bern, wo er sich intensiv mit astrophysikalischen Messmethoden befasste. Nach seiner Promotion zog es ihn in die USA, wo er eine akademische Karriere an der University of Michigan begann.
Dort spezialisierte er sich auf die Erforschung des Sonnensystems, insbesondere auf den Sonnenwind und dessen Einfluss auf Planeten. Er entwickelte wissenschaftliche Instrumente für Raumsonden und war maßgeblich an der Konzeption innovativer Messmethoden beteiligt.
Seine Forschungserfolge und sein Organisationstalent ebneten ihm den Weg in die NASA. 2016 wurde er zum Associate Administrator for Science ernannt – einer der höchsten wissenschaftlichen Positionen innerhalb der US-Raumfahrtbehörde.
Bill Ingalls-NASA/ Getty Images News via Getty Images
Leitung bahnbrechender NASA-Missionen
Während seiner Amtszeit bei der NASA war Thomas Zurbuchen für einige der bedeutendsten Weltraummissionen der letzten Jahre verantwortlich:
Mars Rover Perseverance (2020) – Untersucht die Oberfläche des Mars nach Spuren von Leben.
James-Webb-Weltraumteleskop (2021) – Liefert revolutionäre Erkenntnisse über ferne Galaxien.
Parker Solar Probe (2018) – Die erste Sonde, die die äußere Atmosphäre der Sonne erforscht.
Durch seine Arbeit prägte Zurbuchen die strategische Forschungsrichtung der NASA maßgeblich. Für das Jahr 2024 liegt das Budget der NASA bei rund 25 Milliarden US-Dollar. Ein großer Teil dieser Mittel fließt in wissenschaftliche Forschung, an der rund 10.000 US-Wissenschaftler beteiligt sind. Die Statistik zeigt die Entwicklung des Budgets der NASA in den Jahren 2014 bis 2029 in Milliarden US-Dollar.
Sein Fokus lag stets darauf, neue Technologien für künftige Missionen zu entwickeln und die internationale Zusammenarbeit in der Raumfahrt zu stärken.
Beratungstätigkeit für die ESA
Nach seinem Rücktritt als NASA-Wissenschaftsdirektor im Jahr 2022 begann Thomas Zurbuchen eine neue Phase seiner Karriere: Er berät die Europäische Weltraumorganisation (ESA) bei strategischen Entscheidungen. Besonders engagiert ist er in folgenden Missionen:
ExoMars „Rosalind Franklin“ – Eine für 2028 geplante Mission zur Suche nach Leben auf dem Mars.
Hera-Mission – Entwickelt Strategien zur Abwehr potenziell gefährlicher Asteroiden.
LISA (Laser Interferometer Space Antenna) – Eine bahnbrechende Mission zur Detektion von Gravitationswellen.
Sein Ziel ist es, europäische Raumfahrtprojekte auf ein neues technologisches Level zu heben. Besonders wichtig ist ihm die Stärkung der ESA-Forschung, da Europa in den letzten Jahren verstärkt in Weltraummissionen investiert.
Im Jahr 2023 wurden weltweit rund 106 Milliarden Euro in Raumfahrtprojekte investiert, davon entfielen 11,9 Milliarden Euro auf Europa. Dies zeigt die zunehmende Bedeutung der ESA als globale Raumfahrtnation.
ESA-Zuschüsse und strategische Bedeutung
Die Europäische Weltraumorganisation finanziert sich überwiegend durch staatliche Zuschüsse ihrer Mitgliedsländer. Diese Investitionen sind essenziell, um mit der technologischen Entwicklung in den USA und China Schritt zu halten.
Frankreich und Deutschland finanzieren im Jahr 2025 zusammen über 40 % des Gesamtbudgets der ESA wie die folgende Statistik über die Verteilung der Zuschüsse der einzelnen Länder zur ESA in den Jahren 2023 bis 2025 zeigt.
Thomas Zurbuchen setzt sich dafür ein, dass Europa seine Investitionen in Raumfahrt weiter steigert. Er betont, dass internationale Kooperationen entscheidend für den Erfolg zukünftiger Missionen sind.
Thomas Zurbuchen: Zukunft der Raumfahrt – Herausforderungen und Chancen
Zurbuchen sieht die nächsten Jahrzehnte als eine Schlüsselperiode für die Raumfahrt. Zu den größten Herausforderungen zählen:
Langfristige bemannte Missionen zum Mars
Entwicklung neuer Antriebstechnologien für interplanetare Reisen
Die Suche nach Leben auf anderen Planeten
Auch die Konkurrenz in der Raumfahrt nimmt zu: Während die NASA 0,1 % des US-BIP in Raumfahrt investiert, steigert China kontinuierlich seine Raumfahrtaktivitäten. Dies könnte den Wettbewerb in der globalen Weltraumindustrie in den kommenden Jahren intensivieren.
Einfluss auf Wissenschaft und Industrie
Neben seiner Tätigkeit für die ESA berät Thomas Zurbuchen auch private Unternehmen. Er arbeitet mit Firmen wie SpaceX, Blue Origin und Airbus Defence & Space zusammen, um neue Raumfahrttechnologien zu entwickeln. Besonders wichtig ist ihm die Förderung von Innovationen in der Satellitentechnik und der Erforschung von Exoplaneten.