Anna Moneymaker/Getty Images Entertainment via Getty Images
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Mary Barra, CEO von General Motors, steht an der Spitze eines Imperiums, das sich gerade neu erfindet. Mit ihrem unverrückbaren Fokus auf Elektromobilität lenkt sie den Traditionskonzern durch die turbulentesten Zeiten seit seiner Gründung. Unter ihrer Führung bewegt sich General Motors Schritt für Schritt in Richtung einer elektrischen Zukunft.
Der Weg zur Spitze von Mary Barra
Barra ist keine Managerin, die von außen in die Firma geholt wurde, um kurzfristig Ergebnisse zu erzielen. Nein, sie ist tief verwurzelt in der DNA von General Motors. Ihre Geschichte mit dem Unternehmen begann in einer Pontiac-Fabrik, wo ihr Vater jahrzehntelang gearbeitet hat. Die Automobilindustrie war ihr in die Wiege gelegt. So entschied sie sich früh, in die Fußstapfen ihrer Familie zu treten – allerdings nicht am Fließband, sondern in der Chefetage.
Ausbildung von Mary Barra
Nach einem Ingenieurstudium an der Kettering University und einem MBA an der renommierten Stanford Graduate School of Business begann sie eine Karriere, die sie durch nahezu alle Bereiche des Unternehmens führte.
Ihre Stationen reichten von der Fertigung über die Entwicklung bis hin zum Personalwesen. Sie kennt alle Details des Konzerns und hat mehr als einmal die Ärmel hochgekrempelt, um Veränderungen direkt in den Produktionshallen anzustoßen. Ihr Aufstieg zur ersten weiblichen CEO eines globalen Automobilgiganten war keine Überraschung für jene, die ihre Karriere verfolgten.
Der Umbau eines Giganten
Als Barra 2014 das Ruder übernahm, stand General Motors vor einer Zerreißprobe. Die globale Finanzkrise lag noch nicht allzu weit zurück. Das Unternehmen hatte 2009 nur durch staatliche Hilfen überlebt und befand sich im Übergang.
Mary Barra erkannte schnell, dass es nicht ausreichen würde, einfach nur die alten Erfolgsrezepte wieder aufzuwärmen. Sie setzte auf Innovation – und vor allem auf die Elektrifizierung der Fahrzeugflotte. „Die Zukunft ist elektrisch“, sagte sie früh in ihrer Amtszeit.
Milliarden Investition von Mary Barra in Ultium-Plattform
Ihre Entscheidung, Milliarden in die Ultium-Plattform zu investieren, eine technologische Basis für Elektrofahrzeuge, war eine der kühnsten Entscheidungen, die General Motors je eingegangen ist. Die Plattform soll die Produktion effizienter und die Reichweite der Fahrzeuge erheblich verbessern.
Doch wie jede Entscheidung birgt auch diese Risiken. Der Absatz von Elektrofahrzeugen in den USA stagniert. Verbraucher zögern, sich auf die neue Technologie einzulassen, und steigende Produktionskosten belasten die Margen. Barra hat darauf mit einer Strategie der Vereinfachung reagiert: Weniger Komplexität, weniger Schnickschnack, dafür aber Fokus auf das Wesentliche.
Ein Konzern zwischen Tradition und Zukunft
Obwohl General Motors nach wie vor auf Platz 1 der Automobilhersteller in den USA steht, trüben vor allem die rückläufigen Absatzzahlen von Elektrofahrzeugen die Bilanz. Das Jahr 2023 brachte für den Konzern trotz Rekordumsätzen von rund 171,8 Milliarden US-Dollar auch Enttäuschungen. Die Produktion von 400.000 Elektrofahrzeugen, die General Motors bis Mitte 2024 erreichen wollte, bleibt ein ambitioniertes Ziel, das in Gefahr gerät, verfehlt zu werden.
Neue Technologien, neue Märkte
Ein entscheidender Baustein in Barras Plan ist die globale Ausrichtung des Unternehmens. Während in Europa der Absatz von General Motors-Fahrzeugen seit der Abgabe von Opel stagniert, investiert das Unternehmen stark in die Märkte Asien und Naher Osten. Besonders in China erwartet General Motors, mit seinen Elektrofahrzeugen auf große Resonanz zu stoßen. Hier spielen nicht nur der Cadillac Lyriq, sondern auch kleinere Modelle wie der Optiq eine zentrale Rolle.
Barra setzt außerdem auf autonomes Fahren. Mit Cruise, General Motors Tochterunternehmen für selbstfahrende Autos, möchte sie den urbanen Verkehr revolutionieren.
Kostenmanagement und Effizienzsteigerung
Eine der größten Herausforderungen, vor der Barra steht, ist das Kostenmanagement. Die neuen Tarifverträge, die bis 2028 Mehrkosten von 9,3 Milliarden US-Dollar verursachen, sind eine schwere Last für den Konzern. Um die Produktionskosten in den Griff zu bekommen, setzt Barra auf Effizienzsteigerungen in der Fertigung und eine Reduzierung der Komplexität in den Produkten. Der neue Chevrolet Bolt, der mit kostengünstigeren LFP-Batterien ausgestattet wird, ist ein Schritt in diese Richtung. „Es geht darum, mit weniger mehr zu erreichen“, erklärt Barra.