Drew Weissman begann seine Arbeit an der mRNA-Technologie bereits in den 1990er-Jahren. Gemeinsam mit Katalin Karikó entwickelte er eine Methode, um die Stabilität und Funktionalität von mRNA im menschlichen Körper zu verbessern. Dieser Durchbruch gelang, als sie einen Baustein der mRNA so modifizierten, dass sie nicht mehr in der Zelle abgebaut wurde. „Das war der entscheidende Moment“, sagte Weissman in einem Interview. Diese Innovation ermöglichte es, mRNA sicher und effektiv als Grundlage für Impfstoffe zu nutzen.
Flexibilität der mRNA-Technologie
Die mRNA-Technologie gilt heute als eine der flexibelsten Plattformen in der Impfstoffentwicklung. Laut Weissman kann sie nicht nur zur Bekämpfung von Viren wie SARS-CoV-2, sondern auch gegen andere Infektionskrankheiten wie Influenza oder HIV eingesetzt werden. „Die Geschwindigkeit, mit der wir neue Impfstoffe entwickeln können, ist beispiellos“, erklärte er. Darüber hinaus sieht die Forschung auch Potenzial in der Krebstherapie und bei der Behandlung von Autoimmunerkrankungen.
Weissman betont, dass diese Vielseitigkeit langfristig die Medizin grundlegend verändern könnte. „Wir haben jetzt ein Werkzeug, das in vielen Bereichen eingesetzt werden kann“, sagte er.
Der Nobelpreis und seine Bedeutung
2023 erhielt Drew Weissman gemeinsam mit Karikó den Nobelpreis für Medizin. Das Nobelkomitee hob hervor, dass ihre Arbeit die Basis für die schnelle Entwicklung von COVID-19-Impfstoffen bildete. Diese Impfstoffe retteten Millionen Leben und waren ein Wendepunkt in der globalen Gesundheitsvorsorge. Die Verleihung fand am 10. Dezember 2023 statt, dem Todestag von Alfred Nobel.
Weissman zeigte sich überrascht von der Ehrung. „Ich dachte zunächst, es sei ein Scherz“, gestand er in einem Interview. Dennoch bleibt er bescheiden: „Ich werde mit meiner Familie feiern und dann wieder an die Arbeit gehen.“
Neue Perspektiven
Die Entwicklung der mRNA-Technologie ist bereits sehr weit fortgeschritten. Dennoch stellt die Haltbarkeit der Impfstoffe, insbesondere in Ländern mit begrenzter Infrastruktur, noch immer ein großes Problem dar. Weissman arbeitet daran, die Stabilität von mRNA-Impfstoffen zu verbessern, um sie unter schwierigen Bedingungen verfügbar zu machen.
Ein weiteres Ziel ist es, die Produktionskosten zu senken. Dies sei essenziell, um die Technologie auch für ärmere Regionen zugänglich zu machen. „Wissenschaft ist nur dann erfolgreich, wenn sie allen Menschen zugutekommt“, sagte Weissman.
Globale Kooperationen als Schlüssel
Drew Weissman betont, dass wissenschaftlicher Fortschritt nur durch Zusammenarbeit möglich ist. Er arbeitet eng mit Universitäten, Unternehmen und staatlichen Institutionen zusammen, um die Entwicklung neuer Impfstoffe zu beschleunigen. Besonders wichtig sei der Austausch von Daten und Ressourcen, um Herausforderungen wie Pandemien effizient zu bewältigen.
Die COVID-19-Pandemie habe laut Weissman gezeigt, wie wichtig globale Kooperationen sind. „Ohne die Unterstützung durch Fördergelder und internationale Partnerschaften hätten wir dieses Tempo nicht erreicht“, erklärte er.
Die Zukunft der mRNA-Technologie
Weissman blickt optimistisch in die Zukunft. Aktuell laufen weltweit über 250 klinische Studien, die mRNA für neue Impfstoffe und Therapien erforschen. Besonders vielversprechend sind Ansätze zur Bekämpfung von Krebs und Autoimmunerkrankungen. Auch präventive Impfstoffe gegen Grippe und Herpesviren stehen kurz vor der Marktreife.
Laut Weissman könnten mRNA-basierte Therapien in den nächsten Jahren nicht nur Krankheiten behandeln, sondern auch verhindern. „Es ist ein aufregender Moment in der Medizin“, sagte er. Er sieht in der Technologie das Potenzial, die Lebensqualität von Millionen Menschen zu verbessern.
Drew Weissman als Wegbereiter moderner Medizin
Drew Weissman hat mit seiner Arbeit die Grundlage für moderne Medizin geschaffen. Für viele junge Wissenschaftler ist ein inspirierendes Vorbild. Mit seiner Bescheidenheit und seinem Engagement bleibt er ein Vorbild in der modernen Wissenschaft und setzt Maßstäbe für die Zukunft.