Benjamin Bansal ist Unternehmer, Kommunikationsstratege und Geschäftsführer der medien.com Temmer & Bansal GmbH. Nach Stationen im aktiven Verkauf – unter anderem im Jugend- und Eventtourismus und als Leiter eines eigenen Callcenters – hat er mehrere Unternehmen aufgebaut, darunter eines der bekanntesten Lehrlingsportale Österreichs. Parallel absolvierte er ein Studium des Wirtschaftsrechts mit Schwerpunkt Internet- und Medienrecht. Heute unterstützt er Unternehmen dabei, durch strategische Medienarbeit sichtbar zu werden – mit klarem Fokus auf Reputationsaufbau, digitale Präsenz und verkaufspsychologisch fundierte Kommunikation. Seine langjährige Vertriebserfahrung – von der Telefonakquise bis zum Außendienst – macht ihn zu einem glaubwürdigen Vordenker an der Schnittstelle zwischen klassischem Verkauf und moderner PR.
Wirtschaftsmacher.com: Herr Bansal, heute stehen Sie für medienwirksame Sichtbarkeit. Ihre Karriere hat aber im klassischen Außendienst begonnen – wie war Ihr Einstieg damals?
Benjamin Bansal: Ich habe ursprünglich im Jugendtourismus gearbeitet, konkret für X-JAM, die Maturareise. Ich war zuerst Einzelverkäufer in Oberösterreich, später dann auch in Salzburg aktiv. Nach größeren Buchungserfolgen wurde ich Gebietsleiter für Tirol und Vorarlberg. Ich war wochenlang jeden Tag unterwegs, Schulbesuche, persönliche Gespräche – Außendienst pur. Danach kam Corona, das hat alles verändert.
Wirtschaftsmacher.com: Wann und wie kamen Sie wieder in den Außendienst zurück?
Benjamin Bansal: Als ich mit lehrstelle.at begonnen habe – einem Lehrlingsportal – ging es wieder los: Termine telefonisch vereinbart, dann quer durch Österreich gefahren, Unternehmen besucht. Das war über mehrere Jahre hinweg Teil meines Alltags – und ist auch in folgenden Projekten so geblieben. Außendienst ist mehr als Verkaufen. Es ist eine Schule fürs Leben.
Wirtschaftsmacher.com: Welche Rolle spielt mediale Sichtbarkeit heute für Vertriebsmitarbeiter im Außendienst?
Benjamin Bansal: Eine sehr große. Denn in dem Moment, wo man am Telefon ein Gespräch führt und merkt, der Gegenüber tippt etwas – dann weiß man: Man wird gegoogelt. Spätestens wenn eine Terminbestätigung per E-Mail rausgeht, wird vermutlich die Website geöffnet. Und dann zählt das, was online über mich oder mein Unternehmen sichtbar ist.
Wirtschaftsmacher.com: Was passiert, wenn man dort nicht gut aufgestellt ist?
Benjamin Bansal: Dann kann es unseriös wirken. Gerade bei Männern findet man dann oft als erstes, dass sie mal Fußball gespielt haben. Nett – aber was sagt das über die Qualität der Arbeit? Wer nichts findet, wirkt schnell wie ein Gelegenheitsverkäufer. Ein guter PR-Artikel oder TV-Interview sagt mehr aus als ein Imagevideo. Man kann sogar Einwände vorwegnehmen – bevor sie im Gespräch überhaupt kommen.
Wirtschaftsmacher.com: Was empfehlen Sie Unternehmen, die ihren Vertrieb modernisieren wollen?
Benjamin Bansal: Ein klarer Verkaufsprozess ist das A und O. Dazu gehören geschulte Mitarbeiter in Rhetorik und strategisch-psychologischer Gesprächsführung. Dann braucht es eine solide Leadgenerierung. Wer mit Telefonakquise arbeitet, sollte das entweder auslagern oder intern ein kleines Callcenter aufbauen – denn der eigentliche Vertriebler gehört nicht an den Hörer, sondern in Termine. Und natürlich: PR, um Vertrauen aufzubauen – noch bevor der erste Satz gesprochen ist.
Wirtschaftsmacher.com: Wie verändert sich ein Verkaufsgespräch, wenn der Kunde bereits einen Artikel gelesen hat?
Benjamin Bansal: Das ist wie bei einem noblen Restaurant: Man vermutet bereits, es wird nicht günstig – im Sinne von „billig“. Sondern: man geht von Qualität aus. Genau das passiert auch bei einem PR-Artikel. Der Kunde hat vorher ein Gefühl von Kompetenz. Man startet mit einem Grundvertrauen. Und das ist Gold wert.
Wirtschaftsmacher.com: Sie haben früher selbst ein Callcenter aufgebaut und auch im Telefonvertrieb gearbeitet – was haben Sie dort gelernt?
Benjamin Bansal: Ich habe gesehen, wie stark Reputation den Erfolg beeinflusst. Bei No-Name-Unternehmen gab es mehr Absagen, No-Shows, Terminverschiebungen. Gleichzeitig habe ich gelernt, was am Telefon funktioniert – und was nicht. Ich habe sehr viele Leitfäden entwickelt, getestet, perfektioniert. Diese Erfahrung fließt heute in alles ein, was wir bei medien.com tun und ich kann meine Kunden umfassend beraten und unterstützen.
Wirtschaftsmacher.com: Wie nutzen Sie PR im Vertriebsprozess konkret?
Benjamin Bansal: Ich empfehle, eine Pressemappe im Außendienst dabei zu haben. Oder PR-Artikel vor Terminen in Erinnerungsmails zu verlinken – wie Testimonials. Das wirkt neutraler als Eigenwerbung, vermittelt trotzdem Kompetenz und kann die Abschlusswahrscheinlichkeit steigern.
Wirtschaftsmacher.com: Was macht aus Ihrer Sicht einen modernen Verkäufer – und einen starken Vertriebsleiter – aus?
Benjamin Bansal: Ein moderner Verkäufer nutzt digitale Tools, automatisierte Prozesse und ist ortsunabhängig – vom Lead bis zur Unterschrift. Ein guter Vertriebsleiter ist Vorbild, Trainer und Coach zugleich. Führen durch Vorführen. Der beste Vertrieb ist nicht der lauteste, sondern der mit der klarsten Linie – und dem höchsten Vertrauen.
Wirtschaftsmacher.com: Was würden Sie Ihrem 20-jährigen Ich zu Beginn Ihrer Vertriebszeit heute raten?
Benjamin Bansal: Groß zu denken. Nicht zu zögern. Immer Vollgas zu geben. Risikobereitschaft ja – aber mit klarem Fokus. Und vor allem: Frühzeitig in alles zu investieren, was Reichweite bringt, Leads generiert und Reputation stärkt. Rückblickend war genau das der Schlüssel zu allem, was ich heute mache.
Das Gespräch mit Benjamin Bansal zeigt deutlich: Wer heute erfolgreich verkaufen will, braucht nicht nur ein gutes Produkt, sondern auch Sichtbarkeit, Vertrauen und eine mediale Präsenz, die genau das vermittelt. Medienarbeit ist damit längst kein Imagefaktor mehr – sondern Teil einer zukunftsfähigen Vertriebsstrategie.
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