Aschbacher, Direktor der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), führt ein ehrgeiziges Vorhaben an, das darauf abzielt, die europäische Raumfahrt zu revolutionieren. Auf dem Gipfeltreffen in Sevilla kündigte die ESA die Entwicklung eines eigenen europäischen Raumtransporters bis 2028 an, um die Fähigkeit Europas zu gewährleisten, Fracht zur Internationalen Raumstation ISS zu liefern und zurück zur Erde zu bringen.
Esa-Chef Aschbacher wirbt in Wien für europäische Flüge zum Mond
Das europäische Weltraumjahr 2024 verspricht aus wissenschaftlicher Sicht vielversprechend zu sein, jedoch warnt Josef Aschbacher, Direktor der ESA, vor einer drohenden Abhängigkeit Europas im Weltraum. Aschbacher betont die Dringlichkeit einer „Revolution im All“, um sicherzustellen, dass Europa einen eigenständigen Zugang zum Weltraum hat.
Warnung vor Abhängigkeit im All
Aschbacher hebt hervor, dass Europa in Bereichen wie der Erdbeobachtung führend sei, aber in der Weltraumexploration und der astronautischen Raumfahrt dringend aufholen müsse. Er unterstreicht die Notwendigkeit eines eigenständigen Zugangs zum Weltraum aus geopolitischen und wirtschaftlichen Gründen. Als renommierter Raumfahrtexperte und Direktor für Erdbeobachtungsprogramme der ESA vor seinem Amtsantritt als ESA-Chef im Jahr 2021 ist Aschbacher eine Schlüsselfigur bei der Umsetzung der ambitionierten Ziele der ESA. Aschbacher sagte: „Die Welt steht an einem Wendepunkt der Weltraumforschung. Es gibt einen neuen Wirtschaftsbereich und Privatunternehmen, die die Landschaft von Trägerraketen bis hin zur Erforschung revolutionieren.“
Gipfeltreffen mit Aschbacher in Sevilla
Der Fokus des Gipfeltreffens lag darauf, die europäische Wettbewerbsfähigkeit im Bereich der Trägerraketen zu stärken und einen eigenständigen Zugang zum Weltraum wiederherzustellen. Neben der Stärkung der Ariane 6 betonte Aschbacher die Bedeutung der astronautischen Raumfahrt und die Notwendigkeit, Europa als führenden Partner für internationale Zusammenarbeit zu positionieren.
Die Notwendigkeit einer europäischen Raumfahrtrevolution
Aschbacher betonte auch die Dringlichkeit einer solchen Revolution im Weltraum. Europa ist zwar in Bereichen wie der Erdbeobachtung führend, jedoch sieht Aschbacher einen erheblichen Nachholbedarf in der astronautischen Raumfahrt. Angesichts der Tatsache, dass nur wenige Länder derzeit die Fähigkeit besitzen, Astronauten ins All zu bringen, sei es von entscheidender Bedeutung, dass Europa einen eigenständigen Zugang zum Weltraum sicherstellt. Dies sei nicht nur aus geopolitischen, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen essenziell.
Investitionen für Europas Wettbewerbsfähigkeit im Weltraum
Um Europas Wettbewerbsfähigkeit im Weltraum zu erhalten und auszubauen, sind erhebliche Investitionen erforderlich. Die Weltraumwirtschaft boomt und wird voraussichtlich bis 2040 ein Volumen von über 1 Billion Euro erreichen. Um in diesem schnell wachsenden Markt wettbewerbsfähig zu bleiben und junge Talente anzuziehen, müssen strategische Investitionen getätigt werden. Besonders die Weltraumexploration ist entscheidend, um Innovationen anzustoßen und Europa als führenden Partner für internationale Zusammenarbeit zu positionieren.
Sicherheitspolitische Fragen und politisches Engagement
Diskussionen, die auch in Wien stattfanden, betonten auch die sicherheitspolitischen Implikationen der Raumfahrt. Angesichts der aktuellen geopolitischen Lage sei es wichtig, dass Europa nicht nur passiv bleibe, sondern eine aktive Rolle im Weltraum einnehme. Bundeskanzler Karl Nehammer unterstrich die Bedeutung der Raumfahrt für die Wirtschaft und Wissenschaft Österreichs und betonte, dass die Mondlandung kein Selbstzweck sei, sondern wichtige Erkenntnisse und technologische Entwicklungen für die Zukunft bringe. Österreich bekräftigte sein Interesse an einer engen Zusammenarbeit mit der ESA und unterstützte die Bemühungen um europäische Flüge zum Mond.
Aschbacher betonte gesellschaftliche Relevanz
Neben den Bemühungen um einen eigenständigen Zugang zum Weltraum hat die ESA auch Projekte zur Erforschung des Mondes und möglicherweise sogar des Mars ins Auge gefasst. Darüber hinaus betonte Josef Aschbacher, dass eine Revolution im Weltraum nicht nur technologische Fortschritte, sondern auch gesellschaftliche Auswirkungen haben wird. Die Weltraumforschung hat das Potenzial, das Vertrauen in die Zukunft zu stärken und die Gesellschaft zu inspirieren, insbesondere durch die Einbeziehung junger Menschen in den Prozess.