Stefanie Keenan/Getty Images Entertainment via Getty Images
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Andrea Ghez hat die Erforschung des supermassiven Schwarzen Lochs im Zentrum der Milchstraße maßgeblich vorangetrieben. Mit ihren bahnbrechenden Entdeckungen bestätigte sie, dass Sagittarius A*, ein unsichtbares Objekt von gewaltiger Masse, existiert. Diese Erkenntnis war ein Meilenstein in der Astronomie und brachte ihr 2020 den Nobelpreis für Physik ein.
Wer ist Andrea Ghez?
Andrea Ghez wurde 1965 in New York geboren und zählt heute zu den führenden Astronominnen der Welt. Sie studierte Physik am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und promovierte am California Institute of Technology (Caltech). Seit vielen Jahren lehrt und forscht sie an der University of California, Los Angeles (UCLA), wo sie ein hochspezialisiertes Forschungsteam leitet.
Schon früh begeisterte sich Ghez für die größten Geheimnisse des Universums. Ihre Leidenschaft für Astronomie führte sie dazu, sich auf Schwarze Löcher und die Dynamik von Sternen in unserer Galaxie zu konzentrieren.
Forschung zu Sagittarius A*
Andrea Ghez untersuchte das Zentrum der Milchstraße, wo sich Sagittarius A* befindet. Dieses Objekt, das etwa vier Millionen Mal schwerer ist als die Sonne, zieht alle umliegenden Sterne in seiner Nähe an. Mithilfe von hochpräzisen Messungen konnte Ghez nachweisen, dass sich dort ein supermassives Schwarzes Loch befindet.
Ihr Team beobachtete über Jahre hinweg die Bewegungen einzelner Sterne, die mit hoher Geschwindigkeit um ein unsichtbares Zentrum kreisten. Diese Bewegungen lieferten den direkten Beweis für ein kompaktes, extrem massereiches Objekt – ein Schwarzes Loch.
Technologische Durchbrüche
Für ihre Forschung nutzte Andrea Ghez das Keck-Observatorium auf Hawaii. Dort setzte sie die Methode der adaptiven Optik ein, die atmosphärische Verzerrungen ausgleicht. Dadurch war es möglich, detaillierte Bilder der Sterne im galaktischen Zentrum zu erhalten, die andernfalls unscharf geblieben wären.
Über mehrere Jahrzehnte hinweg verfolgte Ghez die Bahnen der Sterne und errechnete ihre Umlaufgeschwindigkeiten und Distanzen. Diese präzisen Daten zeigten, dass Sagittarius A* die immense Schwerkraft besitzt, die ein Schwarzes Loch charakterisiert.
Die Bedeutung der Entdeckung
Die Arbeit von Andrea Ghez war ein Wendepunkt in der modernen Astronomie. Sie bewies die Existenz eines supermassiven Schwarzen Lochs im Zentrum der Milchstraße und bestätigte damit eine zentrale Vorhersage der Astrophysik.
Darüber hinaus ermöglichte ihre Forschung neue Einblicke in die Struktur und Entwicklung von Galaxien. Supermassive Schwarze Löcher beeinflussen die Bewegung von Gas, Sternen und sogar die Form ganzer Galaxien. Die Erkenntnisse von Ghez zeigen, wie eng die Schwerkraft dieser Objekte mit den Prozessen im Universum verknüpft ist.
David Buchan/Variety/Penske Media via Getty Images
Nobelpreis für Andrea Ghez
Für ihre bahnbrechenden Entdeckungen erhielt Andrea Ghez 2020 den Nobelpreis für Physik. Sie teilte die Auszeichnung mit Reinhard Genzel, der parallel ähnliche Forschungen durchführte und Roger Penrose, der die theoretischen Grundlagen für Schwarze Löcher schuf.
Ghez betonte in ihrer Dankesrede, wie wichtig wissenschaftliche Neugier und Zusammenarbeit sind. „Schwarze Löcher sind faszinierend, weil sie uns helfen, die extremsten Bedingungen im Universum zu verstehen“, erklärte sie.
Ein Vermächtnis für die Wissenschaft
Andrea Ghez hat mit ihrer Forschung nicht nur die Astronomie revolutioniert, sondern auch die Bedeutung von langfristigen Beobachtungen gezeigt. Ihre Arbeit inspiriert Wissenschaftler weltweit, weiter nach den Geheimnissen des Universums zu suchen.
Die Entdeckung von Sagittarius A* war ein entscheidender Schritt, um die Verbindung zwischen Galaxien und ihren supermassiven Schwarzen Löchern besser zu verstehen. Sie hat gezeigt, wie tiefgreifend der Einfluss dieser mysteriösen Objekte auf die Struktur des Kosmos ist. Andrea Ghez bleibt eine Schlüsselfigur in der Erforschung unseres Universums.